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Факультет української філології, іноземних мов та соціальних комунікацій

Bericht über die Einweihung der B.Stillfried-Bibliothek

Die Bernhard-Stillfried-Bibliothek mit 2650 Büchern ist eingeweiht an der KSPU Kropywnyzkyj/Ukraine

von Mykola Werezubenko, PhD des Lehrstuhlds für Translation, Angewandte und Allgemeine Sprachwissenschaften der KSPU

Am 12. September 2016 besuchte die österreichische Delegation an der Spitze mit der Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafterin der Republik Österreich in der Ukraine Frau Mag. Hermine Poppeller sowie dem Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der Republik Österreich in Ägypten Herrn Dr. Georg Stillfried die Staatliche Pädagogische Universität Kropywnyzkyj. Als Anlass dazu diente die Einweihung der Dr. Bernhard Stillfried- Bibliothek in Kropywnyzkyjj, der eine lange Geschichte der zwischenmenschlichen und zwischenstaatlichen Beziehungen vorangegangen, die noch in den 90-er Jahren des vorigen Jahrhunderts angeknüpft wurden. Alles begann mit der Bekanntschaft 1999 des Dekans der Fakultät für Fremdsprachen der KSPU Herrn Prof. Dr. Oleksandr Bilous. mit einer hellen Person, die alles daran setzte, die Beziehungen zwischen den Staaten, Kulturen und Völkern einfacher und offener zu machen. Das war Dr. Bernhard Stillfried.

Herr Dr. Stillfried und die MitarbeiterInnen der Österreich Kooperation Wien leistete einen großen Beitrag zur Förderung einer engen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wissenschaft, Ausbildung und Kultur zwischen der Fakultät für Fremdsprachen der KSPU und österreichischen Universitäten.

Die Geschichte der Beziehungen zwischen der KSPU und den österreichischen Bildungsinstitutionen mit Unterstützung der Kooperation Österreich lässt sich in solchen Leistungen skizzieren:

1. Der Aufbau 1999 der Studienrichtung „Übersetzen/Dolmetschen Ukrainisch/ Russisch/Englisch/ Deutsch“ an der Kirowohrader Staatlichen Pädagogischen Wolodymyr-Wynnytschenko-Universität (KSPU) mit Unterstützung der Kooperation Österreich /Wien.

2. Die Unterstützung durch die Kooperation Österreich der Zusammenarbeit und des Akademischen Austausches von Studierenden und Lehrkräften zwischen KSPU und dem Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft der Karl-Franzens-Universität Graz (KFUG) und dem Institut für Dolmetschen/Übersetzen der Universität Wien. In Rahmen dieser „Know-how-Transter“ erhielt eine Lehrkraft der KSPU (Fakultät für Fremdsprachen) ab dem Studienjahr 2000 bis 2015 in jedem Semester die Möglichkeit zwecks Fortbildung das KFUG für die Dauer von vier Wochen im Rahmen des Hospitationsprogramms zu besuchen.

3. Parallel zu einem Austausch von Lehrenden wurde auch der Austausch von Studierenden begrüßt, was in jedem Sommer angefangen 2000 bis 2014 den Besuch von Studierenden der KSPU von Deutschkursen in Klagenfurt/Österreich ermöglichte.

4. Der KSPU wurden durch die Kooperation Österreich und das Österreichisch-Ukrainische Kooperationsbüro für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Lemberg) bis 1000 Lehrmaterialien und theoretische Werke in Translationswissenschaft, Landeskunde, schöngeistiger Literatur sowie Audio- und Videomaterialien übergeben, was ermöglichte, die Mini-Bibliothek im Lehrstuhl für Dolmetschen und Übersetzen der KSPU einzurichten.

Das Büro in Lwiw, gegründet 1998 von Herrn Dr. Bernhard Stillfried, ist die einzige Filiale der Kooperation Österreich Wien im Ausland, was historisch auch auf die engen und lang anhaltenden Beziehungen zwischen Österreich und der Westukraine vom 18. bis zum 20. Jahrhundert zurück zu führen ist: wie u.a. durch private und familiäre Beziehungen, durch die Pflege unserer Traditionen. Durch Veranstaltungen und Publikationen wurden prominente Persönlichkeiten aus der Vergangenheit im Gedächtnis der beiden Völker wachgerufen: besonders waren es Wissenschaftler und Schriftsteller, Diplomaten und Staatsmänner, Künstler und Geistliche.

Das war die Geschichte, aber jetzt kehren wir wieder zu unseren geehrten Gästen zurück. Alles begann um 9.00 Uhr vor dem Hauptgebäude der KSPU auf dem Wynnytschenko-Platz, als Frau Botschafterin und Herr Botschafter ankamen. Sie wurden herzlich nach den ukrainischen Traditionen mit Laib und Salz von dem Stellvertreter des Oberhaupts der Gebietsadministration Herrn Kowalenko S.P., dem Rektor der KSPU Herrn Prof. Dr. OLEH Semenjuk , dem Prorektor für Wissenschaft internationale Beziehungen der KSPU Herrn Prof. Dr. SERHIJ Mychyda, dem Dekan der Fakultät für Fremdsprachen der KSPU Prof. Dr. OLEKSANDR Bilous empfangen. Nach der Begrüßung wurde vorgeschlagen eine Gruppenaufnahme zum Andenken an diesen Tag zu machen. Danach begaben sich alle Anwesenden in die wissenschaftliche Bibliothek. Unterwegs machte der Rektor, Herr Prof. Dr. OLEH Semenjuk eine Führung, indem er die Gäste mit der Geschichte und der Lehrkraft der KSPU bekanntmachte.

An der Bibliothektür wurde das Schild mit der Aufschrift Dr. Bernhard Stillfried –Bibliothek enthüllt. In der Bibliothek wurden die Gäste zu Musik eines Orchesters empfangen. Gespielt wurden die Werke der österreichischen Komponisten. Danach wurden Grußworte gehalten. Als erster nahm das Wort der Stellvertreter des Oberhaupts der Gebietsadministration Herr SERHIJ Kowalenko.. In seiner Rede dankte er den geehrten Gästen für die Bibliothek mit mehr als 2650 Büchern und sprach die Hoffnung aus, unsere Beziehungen weiter zu fördern. Das weitere Grußwort gehörte dem Rektor der KSPU Herrn Prof. Dr. OLEH Semenjuk. In seiner Rede betonte er besondere Rolle und Wichtigkeit solcher Veranstaltungen für die Universität und die Rolle der österreichischen Fachbibliothek von Dr. BERNHARD STILLFRIED für Lehrende und Lernende der KSPU und der BürgerInnen der Stadt Kropywnyzkyj.

Ganz außergewöhnlich war das Grußwort von dem Dekan der Fakultät für Fremdsprachen Herrn Prof. Dr. Bilous, dessen Rede von Zärtlichkeit und Liebe zu dem Herrn Bernhard Stillfried durchzogen war. Die Besucher der Einweihung konnten einige interessante Geschichten der Entwicklung der Freundschaft und Partnerschaft zwischen Herrn Bilous und Herrn Stillfried hören. Nach dem Begrüßungswort von Prof.Dr. Oleksandr Bilous wurden von den bessten Studierenden der Fakultät für Fremdsprachen Genrich Miller und Anna Aljoschyna die Begrüßungsworte von Herrn Prof. Dr. MICHAEL DIPPELREITER, langjährigem engsten Mitarbeiter von Dr. Stillfried und Initiator der Übergabe der Stillfried-Bibliothek an die Universität Kropywnyzkyj und heutigem Leiter der Abteilung für Kommunikation, Information und Marketing der ÖeaD-Zentrallstelle in Wien und von Herrn Dr. Jakub Forst-Battaglia, Diplomaten und Direktor des Kulturforums der Botschaft der Republik Österreich in der Ukraine A.D mit konsekutivem Dolmetschen verlesen..

Dann waren die geehrten Gäste an der Reihe. Als erste nahm das Wort die Außergewöhnliche und Bevollmächtigte Botschafterin der Republik Österreich in der Ukraine Frau Mag. Hermine Poppeller. In ihrer Rede bedankte sie sich für die Einladung sowie Möglichkeit, hier an der Universität eine solche Privatbibliothek einweihen zu können. Es wurde auch die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Entwicklung der österreichisch-ukrainischen Beziehungen betont. Frau Poppeller umriss auch die wichtigsten Schritte der weiteren Zusammenarbeit und Unterstützung der Bibliothek. Geplant werden weitere Übergaben der Literatur an die Bernhard-Stillfried-Bibliothek, Weiterbildung der Bibliothekarinnen der KSPU in Wien, sowie die Bibliothek als Möglichkeit für österreichische Lektoren zu ersehen, Vorträge zu halten.

Zum Schluß hielt seine Dankrede der Außergewöhnliche und Bevollmächtigte Botschafter der Republik Österreich in Ägypten Herr Dr. Georg Stillfried, der Sohn von Bernhard Stillfried. Er erzählte über seine Angehörigen, seine Kindheit, die Besonderheiten seiner Erziehung unter den Umständen, wenn der Vater fast immer in Interessen der Republik dienstlich verreist ist. Für ihn ist es eine große Ehre, persönlich die Bücher seines Vaters an die Bibliothek der KSPU zu übergeben. Es ist auch sehr wichtig, dass die Sache seines Vaters hier an der Universität weiter leben kann.

Nach der Einweihung der Bibliothek war die Pressezeit. Danach war der Besuch des archäologischen Museums, wo die Gäste viele interessante Informationen aus der Geschichte unserer Region erfahren haben.

An der Fakultät für Fremdsprachen gibt es auch einen österreichischen Lesesaal, den die österreichischen Gäste auch gerne besucht haben. Mit großem Interesse blätterten die Botschafter in den Büchern. Der Bücherbestand ist reich (über 1200 Lehrwerke) und für verschiedene Arbeiten geeignet. Hier kann man Werke schöngeistiger Literatur lesen, Materialien für Semester-, Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten finden. Also, in diesem Lesesaal können wissenschaftliche Forschungen durchgeführt werden.

Bei den Sachbüchern liegt ein Schwerpunkt in der Philosohie und Religion - beginnend mit den Vorsokratikern bis zu insgesamt 25 Bänden mit Friedrich Nietzsche's Werken (die meisten davon kurz nach dem Jahr1900 erschienen) oder auch zehn Werken von Immanuel Kant oder viele von C.G. Jung. Die Zeichenfolge „Philosoph“ findet sich in der Bücherliste mehr als einhundert Mal!

Der zweite Schwerpunkt liegt in der Geschichte und insbesondere in der Zeitgeschichte der vergangenen hundert Jahre. Man merkt, dass die Familie Stillfried sich über mehrere Generationen nicht nur aktiv am Geschehen des Staates Österreich teilnahm, sondern sich für Geschichte und Weltpolitik interessierte. Im Katalog finden Sie Bücher zu den Stichworten Cicero, Peter der Große, Napoleon, Habsburg, Hitler, Stalin, de Gaulle, Chruschtschow, Gorbatschow bis Putin

Verschiedenste Darstellungen der Kunst – aus Österreich und aus vielen anderen Ländern – bilden den dritten Schwerpunkt der Sachbücher, die Bernhard Stillfried als Diplomat gesammelt hat.

In der Belletristik gibt es viele österreichische Autoren, vor allem mehr als 20 Werke des Schweizer Autors Friedrich Dürrenmatt.

Darüber hinaus finden Sie eine Vielzahl von Nachschlagwerken, wie etwa das „Brockhaus Conversionslexikon“ und den „Neuen Brockhaus“ von 1958-60.

Um 16 Uhr wurde eine literarische Lesung unter der Leitung eines großen Freundes der Fakultät für Fremdsprachen der KSPU, Journalisten und Pressereferenten beim Land Steiermark (Österreich) Johannes Steinbach in der Bernhard-Stillfried-Bibliothek durchgeführt. Herr Steinbach arbeitet als Journalist in der regionalen Verwaltung des Bundeslandes Steiermark, das eine Partnerschaft mit der Region Kirowohrad hat. Diese Partnerschaft war die Ursache dafür, dass er Kirowohrad besuchen wollte. Er kam erstmals voriges Jahr im Frühsommer in unsere Stadt, die ihm wirklich sehr gut gefallen hat: Im Theater erlebte er eine ausgezeichnete Aufführung der Operette Czardasfürstin (in Ukrainisch „Silva“) von Imre Kalman. Ein paar Tage später besuchte er ein Konzert des Philharmonischen Orchesters, das mit Stücken von Johann Strauss begann und mit Ausschnitten von Johannes Brahms endete – also Musik in Österreich.

Er erhielt den Eindruck, dass Sie in der Ukraine zwar eine andere Sprache sprechen, aber die selbe europäische Kultur leben, in der er in Österreich aufgewachsen bin. Als Dank für den herzlichen Empfang hat er dann versprochen, zur Eröffnung der Stillfried-Bibliothek zu kommen, um einige Stücke aus diesen Büchern in seiner Muttersprache vorzutragen.

Zur Lesung von Herrn STEINBACH kamen viele Studenten, Lektoren, die diesem Ereignis beiwohnen wollten. Von Herrn Steinbach wurden die Werke zum Vorlesen angeboten, die er für besonders wichtig hält, und zwar: Johann Wolfgang Goethe “Faust“, W.Busch „Max und Moritz“, Arthur Schnitzler „Reigen“, Ingeborg Bachmann „Reigen“, Leopold von Sacher-Masoch „Venus im Pelz“, Robert Musil „Tonka“.

Herr Steinbach sprach auch über die Wichtigkeit und Notwendigkeit der Bibliothek an der Universität und betonte „Mit den Büchern von Botschafter Bernhard Stillfried haben Sie hier in Kropywnytskyi einen kleinen Schatz geerbt, der historische Ausgaben und topaktuelle Werke umfasst“.

Zum Schluss muss man feststellen, dass die Veranstaltung vollkommen gelungen durchgeführt worden ist. Die Teilnehmer der Einweihung sind zufrieden und hoffen darauf, dass das nur der erste Schritt der weiteren engen Zusammenarbeit sei.

Kropywnyzkyj, den 28.10.2016

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